Am 19. und 20. Juni 2025 fand in Lübeck die Denkfabrik Antirassismus unter dem Motto „Zugang für alle“ statt. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des bundesweiten Projekts weact – gegen Rassismus organisiert, das elf community-basierte, rassismuskritische Anlauf- und Beratungsstellen bundesweit umfasst. Diese leisten niedrigschwellige Erst- und Verweisberatung für betroffene Personen direkt vor Ort und arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung von Qualitätsstandards, um Rassismus und Diskriminierung nachhaltig entgegenzuwirken. Dabei sind die lokale Verankerung und die Netzwerkarbeit zentrale Bestandteile – immer im Sinne der Betroffenen.
Kooperationspartner der Denkfabrik waren neben weact auch das Haus der Kulturen, LaNeMo SH, WosU reloaded sowie weitere Initiativen aus Lübeck und Umgebung.
Ziel der Denkfabrik war es, verschiedene Lebensbereiche rassismuskritisch zu beleuchten und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. In drei Impulsvorträgen gaben Expert*innen wichtige Denkanstöße:
- Berry Paskowski (Verband Deutscher Sinti und Roma e.V., Landesverband Schleswig-Holstein) sprach über strukturellen Rassismus gegen Sinti & Roma in seiner Arbeit als Bildungsberater.
- Hannah Rose Bayer (Autonomes Frauenhaus Lübeck) thematisierte Intersektionalität und Solidarität.
- Daniela Rummert und Sandra Rickert (Hansestadt Lübeck, Stabstelle Migration und Ehrenamt) stellten kommunale Strategien gegen Rassismus und für mehr Partizipation vor.
In anschließenden Workshops setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit den Themenfeldern Bildung, Wohnraum, Gesundheit und Gleichstellung auseinander. Gemeinsam wurden Diskriminierungsmechanismen auf kommunaler Ebene identifiziert und praxisnahe Lösungsansätze entwickelt – immer aus einer intersektionalen Perspektive, die die Lebensrealitäten marginalisierter Gruppen konsequent mitdenkt.
Die Denkfabrik war ein wichtiger Schritt, um Handlungsperspektiven für eine rassismuskritische Stadtgesellschaft zu erarbeiten und die Zusammenarbeit zwischen Migrantenorganisationen, Beratungsstellen und kommunalen Akteuren zu stärken.
Mehr Infos zu weact gibt es hier: https://weact-gegenrassismus.de/